Wenn in der Testauswertung mit den Eltern festgestellt wird, das vor allem fehlende Konzentration und Motivation die Testergebnisse und die schulischen Leistungen nachhaltig beeinflussen, empfehlen wir das Konzentrationstraining.
Trainiert werden kann entweder anhand unspezifischer Förderinhalte oder in Verbindung mit dem Training im „Problemfach“.
Gearbeitet wird nach der AFS-Methode: Die Aufmerksamkeit wird thematisiert und spielerisch auf den folgenden Inhalt der Förderung gelenkt. Es folgt ein Wahrnehmungs-/Funktionstraining, wodurch die Sinne für das anschließende Symptomtraining geschärft werden. Speziell zum Training der Konzentration kommt das IntrActplus-Konzept von Fritz Jansen und Uta Streit sowie das „Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern“ von Prof.Dr. Gerhard W. Lauth und Prof. Dr. Peter F. Schlottke zum Einsatz.
Ziele der Förderung sind also, die Schüler umfassend zu stärken: Das Selbstbewusstsein zu verbessern, die Motivation zum Lernen wieder zu wecken und natürlich die Fähigkeit zur Konzentration zu steigern.
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Das lateinische Wort „Konzentration“ bedeutet übersetzt: „ Zusammen zum Mittelpunkt“.Die Konzentration beim Lernen bezieht sich natürlich auf unsere Gedanken. Wenn wir aufmerksam sind, nehmen wir alle Eindrücke in der Situation auf. Wenn wir auf eine Sache konzentriert sind, sind alle Eindrücke außerhalb dieses Themas nebensächlich, unsere gesamte Gedankenkraft ist auf einen „Mittelpunkt“ gerichtet. Von Natur aus konzentrieren wir uns auf etwas, wenn es für uns interessant ist. Wenn wir ein für uns wichtiges Ziel erreichen möchten, können wir uns auch willentlich auf Themen konzentrieren, die eigentlich nicht zur „Auswahl“ gehören würden. Konzentration erfordert geistige Anstrengung und lässt mit der Zeit nach. Daher versteht man unter Konzentration das relativ lange andauernde Aufrechterhalten eines Aufmerksamkeitsniveaus. Beeinflusst wird unsere Konzentrationsfähigkeit durch unseren emotionale Zustand (positive oder negative Stimmung), unsere körperliche Gesundheit, unsere Ernährung und unsere Umgebungsbedingungen.
Das Wort „Motivation“ ist aus dem Lateinischen „motivus“ hergeleitet. „Motivus“ bedeutet übersetzt: „Bewegung auslösend“. Wenn wir also ein Ziel / ein Motiv vor uns sehen, welches wir unbedingt erreichen möchten, strengen wir uns an, arbeiten wir intensiv und konzentriert, bewegen wir uns mit aller Kraft, sind wir also motiviert. Dieses Ziel können wir selbst gesteckt haben oder wir lernen es durch unsere Umwelt kennen: Wenn uns z.B eine Bezugsperson (mit der wir also „in Beziehung stehen“) sympathisch ist, wenn wir glücklich sind, wenn dieser liebenswerte Mensch sich freut, dann machen wir ihm gern eine Freude… und verfolgen sein Ziel mit. Oder uns steht eine Belohnung in Aussicht, für die es sich lohnt, sich auf ein „fremdes“ Ziel einzulassen…Motivation und Konzentrationsfähigkeit sind also untrennbar miteinander verbunden.
Etwa 3 bis 10% der Bevölkerung haben „eine andere Art der Aufmerksamkeit“, die medizinischen Begriffe hierfür sind ADS und ADHS. ADS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätssyndrom.Ursache ist eine „spezielle“, etwas andere (als bei der Mehrheit der Menschen) Tätigkeit der Neurotransmitter im Hirnstoffwechsel, die für Konzentration sorgen. ADSler können sich nur schwer auf etwas konzentrieren, was sie nicht interessiert, sind jedoch hochkonzentriert, wenn sie etwas interessiert, wenn sie motiviert sind. Sie reagieren sehr oft impulsiv, also auf den ersten Impuls hin, ohne an Konsequenzen zu denken. ADHSler reagieren außerdem mit Hyperaktiviät, wenn sie ihre Impulsivität nicht ausleben können. Man spricht auch vom „Zappelphilipp“ und „Traumlieschen“, denn die andere Art, die Impulsivität zu unterdrücken, ist, in innere Bewegung – Tagträume – abzugleiten. In der Praxis gibt es diese Ausprägungen nicht getrennt voneinander. Das heißt, auch der Zappelphilipp hat seine Träumerphasen, auch das Traumlieschen geht hin und wieder „auf die Palme“.
Das IPF Gotha ist Mitglied im ADHS-Netzwerk Gotha.
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